Auf Einladung des Oberbürgermeisters Roland Dantz eröffnet der Serbski Sejm seine erste Sitzung im Jahr 2020 in Kamenz
Am 18. Januar 2020 tagte der Serbski Sejm auf Einladung des Kamenzer Oberbürgermeisters im Rathaus der Lessingstadt am westlichen Rand des sorbischen/wendischen Siedlungsgebietes. Herr OB Roland Dantz stärkte dem Serbski Sejm und seiner Arbeit in seinem Grußwort den Rücken und sagte seine Unterstützung und die des Kamenzer Stadtrates zu. „Die Aufgabe der Deutschen ist es, Sie zu ermutigen, sorbische Volksvertretung zu leben.“, so Dantz, und ergänzte „Minderheitenschutz gibt es nicht zum Nulltarif, er nutzt aber auch der Region und damit auch der Mehrheitsbevölkerung.“ Abschließend wünschte er dem Serbski Sejm auf dem neu gegangenen Weg von deutscher Seite Aufmerksamkeit und Fairness, wenn es darum geht, die sorbischen/wendischen Anliegen einzubringen und umzusetzen.
In der Sejm-Sitzung wurden verschiedene Themen weiterentwickelt, so z. B. der Stand der die Entwurfserarbeitung der sorbischen/wendischen Verfassung sowie der Staatsverträge für die Innere Selbstbestimmung, wie sie bspw. im neuen sächsischen Koalitionsvertrag der neuen sächsischen Regierung angedacht ist. Der Ausschuss Regionalentwicklung wird ein Strategie-/Leitpapier erarbeiten und eine Veranstaltung zur wirtschaftlichen Entwicklung der Lausitz speziell auch durch sorbische/wendische Akteure (Firmen/Vereine etc.) entwickeln.
Außerdem wurde eine Beschluss bearbeitet, der die Elterninitiative in Burg/Spreewald zur Einrichtung von sorbischen/wendischen A-Klassen unterstützt und die Landesregierung daran erinnert, dass hier die Ernsthaftigkeit des Willens des Staates zum immer wieder bekundeten Ziel zur einer Umsetzung der administrativen Revitalisierung der sorbischen/wendischen Sprache ganz konkret auf dem Prüfstand steht.
Zudem wurden die geplanten öffentlichen Podien „1 Jahr Serbski Sejm“ in Nebelschütz, der Niederlausitz und in Dresden konzeptionell vorbereitet.