Nach Ralbitz und Räckelwitz kommen Burg und Göda
Der Serbski Sejm begrüßt die Entscheidung des sächsischen Kultusministeriums (SZ vom 19.05.2020), in Ralbicy/Ralbitz und Worklecy/Räckelwitz an den Oberschulen die Klassenzahl aufzustocken, um der erhöhten Anzahl von Schüler*innen den Besuch sorbischsprachigen Unterrichts wie im Schulgesetzt zugesichert zu ermöglichen.
„Diese erfreuliche Entwicklung nehmen wir zum Anlass, auf die unerfreulichen Zustände außerhalb des sorbisch-katholischen Gebietes aufmerksam zu machen", folgert die Sprecherin des Sejm-Bildungsausschusses Aneta Zahrodnikowa und wendet sich im beiliegenden offenen Brief an den sächsichschen Kultusminister Christian Piwarz: „Beispielsweise wird in Hoyerswerda Sorbisch nicht als zweite Fremdsprache anerkannt und ihre Unterrichtung kann von Schülern und Schülerinnen aufgrund der Unterrichtsstundenbegrenzung nicht in Anspruch genommen werden; in Hodźij/Göda scheiterten Eltern mit ihrem Anliegen, angemessenen sorbischsprachigen Unterricht einzufordern. Die klare gesetzliche Grundlage wurde von den Schulen und Schulämtern ignoriert. In Bórkowy (Błota) / Burg (Spreewald) kämpfen aktuell Eltern und Lehrer*innen um die Einrichtung einer A-Klasse im neuen Schuljahr und werden von den Behörden hingehalten. Wir werden jetzt den Druck erhöhen, die gesetzlichen Grundlagen endlich im gesamten sorbischen/wendischen Siedlungsgebiet anzuwenden, auch wenn an manchen Orten nicht ganz so viele Schüler*innen Interesse zeigen wie in Ralbicy/Ralbitz. Das wäre eine große Stärkung und Erweiterung unserer Sprachräume und sichert langfristig das Überleben unserer Sprache auch im sorbisch-katholischen Gebiet. Interessierte Eltern und Lehrer*innen ermutigen wir, dies in allen Schulen einzufordern und sich für Unterstützung an uns, den Fachverein »Serbske šulske towarstwo / Sorbischer Schulverein«, die beiden Räte für sorbische/wendische Angelegenheiten oder die Domowina zu wenden."